Keine Oberflächenbehandlung: Rohes Parkett
Wird das Holz vom Hersteller nicht weiter behandelt, spricht man von Rohparkett. Besonders bei Massivholzdielen sind die Dielen häufig roh und ermöglichen die ganze Bandbreite der Gestaltung nach der Verlegung. Rohes Parkett hat eine besonders rustikale, authentische Optik. Da Holz sehr empfindlich auf Wasser reagiert, wird rohes Parkett in privaten Haushalten nach dem Verlegen immer abgeschliffen und anschließend entweder geölt, lackiert oder gewachst. Durch das Abschleifen nach dem Verlegen wirkt das Gesamtbild besonders edel, da Kantenübergänge ausgebessert werden können.
Oberflächenbehandlung: Veränderung von Optik und Haptik
Rohparkett kann vom Hersteller unterschiedlich bearbeitet werden, um eine individuelle Optik oder Haptik zu erhalten. Räuchern, Beizen, Kalken oder das Einarbeiten alter Holzstücke wirken sich vor allem auf die Optik aus, während die Bearbeitung mit Hobel oder Bürste auch die Haptik der Dielen verändert.
Wird das Parkett mit Ammoniak behandelt, spricht man von geräuchertem Parkett. Der natürliche Gerbstoff im Holz reagiert auf diese Behandlung. Das Holz färbt sich dunkler. Diese Färbung zieht sich durch das ganze Holz und ist nicht nur auf der Oberfläche sichtbar. Insgesamt entsteht ein intensiver, warmer Farbton und die Maserung bleibt bestehen beziehungsweise wird zusätzlich betont. Durch die Reaktion entsteht ein ganz individuelles Gesamtbild, denn jede Diele reagiert unterschiedlich stark auf das Ammoniak.
Das rohe Parkett wird mit einer Paste meist auf Öl- oder Wachs-Basis behandelt, die mit Kalkpigmenten versetzt ist. Die Poren werden vollständig gefüllt. Die Maserung des Holzes wird so zusätzlich betont und die Dielen aufgehellt. Das sorgt für ein freundliches und helles Raumklima. Besonders beliebt sind gekälkte Dielen im Landhausstil.
Verzapftes Parkett erweckt den Anschein, besonders alt zu sein. Die Dielen wirken wie die eines traditionellen Holzbodens. Diese Optik wird erzielt, indem Stücke alter Holzdielen mit in die neuen Dielen eingearbeitet werden.
Beizen beschreibt die Behandlung des Holzes mit einer Farbstofflösung (Beize). Diese Beize dringt tief in die Oberfläche ein und färbt das Holz, ohne dass die natürliche Maserung verloren geht. Gebeiztes Holz gibt es in verschiedenen Farbnuancen, von hellgrau über nussbraun bis nahezu schwarz.
Die Oberfläche von gebürstetem Parkett wird gegen die Faserrrichtung mit einer Bürste behandelt. Die weichen Teile lösen sich dabei mehr oder weniger stark, nur Maserung und Jahresringe bleiben zurück. Ein besonders natürliches Erscheinungsbild entsteht.
Bei gehobeltem Parkett wurde die oberste Holzschicht mit einem Hobel abgetragen. Dadurch entsteht eine unregelmäßige, natürliche Struktur. Jede Diele wird dabei zum Unikat, das Gesamtbild wirkt rustikal, handgemacht und lebendig. Die Oberfläche fühlt sich leicht wellig oder geriffelt an.

Oberflächenbehandlung zum Schutz des Parketts
Während die optische Behandlung der Holzdielen optional ist, ist die Behandlung mit Öl, Wachs oder Lack unbedingt zu empfehlen. Nur so ist die Langlebigkeit von Parkett garantiert. Bei Fertigparkett wurde diese Oberflächenbehandlung bereits vom Hersteller gemacht. Schleifst Du Deinen alten Parkettboden ab oder entscheidest Du dich für Massivholzparkett, musst Du Dich selbst darum kümmern.
Die Behandlung mit Öl erhält den natürlichen Charakter des Holzes. Die Poren werden nicht verschlossen und das Holz kann weiterhin atmen. Das sorgt für ein gutes Raumklima. Das Holz wird dabei so lange mit Öl behandelt, bis es gesättigt ist und keine weitere Flüssigkeit aufnehmen kann. Das Öl dringt tief ins Innere des Holzes ein. Durch die Sättigung ist das Holz vor Wasser und eindringendem Schmutz geschützt. Dieser Schutz muss durch regelmäßiges Nachölen aufgefrischt werden, um das Parkett dauerhaft zu schützen.
+ natürliche Optik bleibt erhalten
+ Holz kann weiter atmen
+ pflegeleicht, leichte Kratzer durch Nachölen behandelbar
– anfälliger für Flecken
– regelmäßiges Nachölen erforderlich
– empfindlicher gegenüber Kratzern
Wachs zählt zur klassischen Oberflächenbehandlung und verleiht dem Boden einen besonderen Glanz. Dafür wird das Parkett mit einem Hartwachs behandelt, das den Boden vor Kratzern schützt. Häufig wird das Wachs aber auch mit einem Hartöl zu Hartwachsöl kombiniert. Diese Oberflächenbehandlung verbindet die positiven Eigenschaften von Öl und Wachs. Dabei dringt das Öl wiederum tief in die Fasern ein, während das Wachs sich schützend auf die Oberfläche legt. Anders als beim Lack kann das Holz aber weiterhin durch die Wachsschicht atmen und sich natürlich bewegen.
+ sehr natürliche Optik und Haptik
+ atmungsaktiv und schmutzabweisend
+ weniger anfällig für Kratzer
– regelmäßige Nachbehandlung
– Flüssigkeit kann in beschädigtes Wachs eindringen
Die Lackierung ist die robusteste und widerstandsfähigste Form der Oberflächenbehandlung beim Parkett. Es entsteht eine geschlossene Schutzschicht über dem Holz, weshalb oft auch vom Versiegeln gesprochen wird. Diese Versiegelung macht eine einfache Pflege des Bodens möglich. Im Vergleich zum Öl dringt die Lackschicht nicht ins Holz ein: Durch tiefe Kratzer können Schmutz und Wasser dann in die Dielen eindringen. Der Lack kann allerdings stellenweise und spurlos ausgebessert werden. Bei besonders starken Beschädigungen der Lackschicht kann diese nach dem Abschleifen erneut aufgetragen werden.
+ unempfindlich gegenüber Kratzern, Stößen, Feuchtigkeit und Abnutzung
+ pflegeleicht, keine regelmäßige Nachbehandlung notwendig
+ weniger anfällig für Flecken
+ Schutz vor UV-Strahlung
– kann die natürliche Optik leicht verdecken
– weniger atmungsaktiv
– starke Beschädigung kann nur durch ganzflächiges Abschleifen ausgebessert werden